Als Physikerin in die Unternehmensberatung – Der Einstieg ist einfacher als gedacht. (Rebekka Höing)

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Das Timing meines Einstiegs in die Physik war ideal: Für meine Diplomarbeit durfte ich die ersten Daten des CMS-Experiments analysieren; in der Promotion habe ich die Entdeckung des Higgs-Boson miterlebt.

In diese spannende Zeit fällt auch mein erster Berührungspunkt mit d-fine: In einem Gastvortrag am DESY berichtete einer meiner heutigen Kollegen über ein Projekt zu Schiffskrediten. Die Finanzindustrie war für mich damals eine ziemliche Blackbox, wegen der klaren Darstellung mit naturwissenschaftlicher Ausdrucksweise habe ich aber trotzdem viel mitgenommen.

Auf einem Workshop von d-fine hatte ich dann zwei Tage Zeit, die Firma genauer zu beäugen und mich auch selbst an einer kleinen Projektsimulation zu versuchen. Zwar wirkte das Themenfeld weiterhin sehr weit und die Finanzmathematik auf mich als Experimentalphysikerin auch durchaus komplex. Aber unbewusst folgte ich einer Devise, die Marie Curie in ihrem Zitat so schön in Worte fasst. Gerade weil ich mich nicht auskannte, hat d-fine meine Neugier angesprochen und ich beschloss, meine Bewerbung einzureichen.

„Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.“

Marie Curie (1867-1934)

Als sich meine Promotion dem Ende näherte, lief dann der Bewerbungsprozess bei d-fine viel schneller als von mir erwartet. So ergab sich für mich eine luxuriöse Situation: Ich hatte bereits einen unterschriebenen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche als ich zu meiner Disputation antrat. Das hat meine Nerven wirklich sehr beruhigt.

In meinem ersten Projekt konnte ich dann tatsächlich Fähigkeiten aus der Forschung direkt praktisch einbringen. Meine ersten Monate verbrachte ich mit einer Programmieraufgabe in Python. Das kannte ich schon aus der Teilchenphysik. Dabei war ich aber Teil eines großen und vielseitigen Projekts in der Treasury-Abteilung eines DAX Unternehmens. So konnte ich meine Fühler ganz einfach in Richtung der Finanzfachthemen ausstrecken.

Daraufhin hat sich einiges getan: Mit Begeisterung bin ich an die Projektstandorte gereist und kenne inzwischen viele Großstädte wie meine Westentasche. Im Homeoffice war ich vor der Pandemie selten. Inzwischen weiß ich die Arbeit von Zuhause aus sehr zu schätzen. Während Remote-Arbeit für die meisten Kunden früher unüblich war, ist heute ein Mix aus Homeoffice, Arbeit in den d-fine Büros und Zeit beim Kunden vor Ort üblich. Diesen Zuwachs an Flexibilität genießen alle in unserer Firma sehr.

In meinen bald acht Jahren bei d-fine habe ich mich stetig weiterentwickelt. Von der eher technik-affinen Programmiererin zur Fachexpertin für das Marktpreisrisiko bei Banken. Das von d-fine großzügig unterstütze MBA Studium an der Mannheim Business School hat dabei noch einmal ganz neue Perspektiven eröffnet.

Heute leite ich als Managerin ein Großprojekt mit einem Team von mehr als 40 Personen. Wir führen eine neue Software-Anwendung zur Messung und Kontrolle unterschiedlicher Risikoarten ein. Selbst in dieser Rolle profitiere noch immer von dem technischen Verständnis, das ich aus der Physik mitgebracht habe. Auch wenn ich selbst nicht mehr programmiere, spreche ich doch die gleiche Sprache wie die Projekt-Teams die direkter an der Anwendung arbeiten. Insgesamt führt dieses wissenschaftliche Arbeitsklima zu einer sehr angenehmen und effizienten Arbeitsatmosphäre.

Ich habe tolle Erinnerungen an meine Jahre in der Forschung. Ich freue mich immer, mir neue Entwicklungen in der Teilchenphysik von Freunden erklären zu lassen. Aber den Sprung in die Beratung habe ich dennoch nie bereut. Deshalb wünsche ich mir, andere Physikerinnen zu diesem spannenden Schritt zu ermutigen. Und vielleicht darf ich sie dann sogar auf ihrem individuellen Weg bei d-fine begleiten?


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