Emmy Noether

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Emmy Noether (1882-1935) war eine deutsche Mathematikerin, die grundlegende Beiträge zur abstrakten Algebra und zur theoretischen Physik lieferte. Sie gilt heute als Mitbegründerin der modernen Algebra und als Pionierin in der Mathematik. Die “noetherschen Ringe und Moduln” sind nach ihr benannt – ebenso wie der “noethersche Normalisierungssatz” und in der Physik das “Noether-Theorem”.

Emmy studierte Mathematik an der Uni Erlangen und promovierte 1907 als erste vollimmatrikulierte Frau. Sie war insgesamt die zweite deutsche Frau, die ein Mathematikstudium beendete. Möglich war das vor allem auch, weil ihr Vater, Max Noether, an der Uni Erlangen Mathematik lehrte. Nach dem Abitur war ihr Ziel zunächst, an der Uni Göttingen zu studieren, die damals als Hochburg für Mathematik galt. Doch eine Erkrankung führte sie zurück in die Heimat, wo sie 1904/5 bei ihrem Vater als einzige Frau unter 47 Mathematikstudenten studierte und 1907 mit summa cum laude promovierte.

1915 kehrte sie auf Einladung des Mathematikers Felix Klein nach Göttingen zurück, doch dort verwehrte man ihr den Antrag auf Habilitation, da man keinen Präzedenzfall schaffen wollte. Nach dem 1. Weltkrieg wandelte sich die Stimmung jedoch und Emmy durfte als erste Frau der Uni Göttingen habilitieren und unter ihrem eigenen Namen lehren.

Nachdem sie 1921 eine Arbeit über »Idealtheorie in Ringbereichen« veröffentlicht hatte, die internationales Aufsehen erregte, wurde Emmy Noether 1922 zur »nicht-beamteten außerordentlichen Professorin« ernannt, bekam aber weiterhin kein Geld. 1923 verlor sie durch die Inflation ihr kleines Vermögen und erhielt von da an einen bezahlten Lehrauftrag in Göttingen. 

Weil sie Jüdin war, emigrierte sie 1933 in die USA.  Durch den Einsatz der Mathematikerin Anna Wheeler erhielt sie am Bryn Mawr Frauen-College für ein Jahr eine Gastprofessur. 

Sie starb am 14. April 1935, in Folge einer Operation, nur wenige Wochen nach ihrem 53. Geburtstag.