Frauen verdienen 18 Prozent weniger

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Der unbereinigte Gender Pay Gap lag 2022 laut Statistischem Bundesamt – wie auch schon im Jahr davor – bei 18 Prozent. Zwar scheint die Lücke kleiner zu werden, aber eher langsam, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.

Eine tiefergehende Analyse zeigt, dass 63 Prozent des Verdienstunterschieds strukturell bedingt sind. Sie sind unter anderem “darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Zum anderen arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, was auch mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht.”

Für die übrigen 37 Prozent des Verdienstunterschiedes haben die Analyst:innen keine Erklärung. “Dieser unerklärte Teil entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap von 7 Prozent. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Berichtsjahr 2022 pro Stunde 7 Prozent weniger als Männer.

In Ostdeutschland ist der unbereinigte Gender Pay Gap mit sieben Prozent deutlich niedriger als im Westen. Das liegt unter anderem an historisch gewachsenen Unterschieden. Zum Beispiel arbeiten laut Hans-Böckler-Stiftung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR auch heute noch mehr Frauen als in Westdeutschland.